Mein Name ist Svenja Kunert und gemeinsam mit meinem Mann, unseren zwei Töchtern sowie Hund und zwei Pferden dürfen wir seit Oktober 2019 auf der schönsten Halbinsel Deutschlands- Fischland-Darß-Zingst leben.
Wie es der Wunsch vieler Mädchen ist, wollte ich schon immer Tierärztin werden. Mit besonders großem Interesse widmete ich mich allem Lebendigen und neben der Freude am einfachen Sein mit den Tieren entdeckte ich eine weitere Leidenschaft und Fähigkeit. Schon früh war es mir möglich, bereits das geringste Unwohlsein, die feinste Dysbalance im Organismus eines Tieres zu erspüren und mit der Zeit auch in Beziehung zu Symptomen und möglichen Ursachen zu setzen. Dabei hatte ich stets die Ganzheitlichkeit des Tieres im Fokus und konnte so schon sehr früh erkennen, wenn ein System ins Wanken gerät.
Doch wie es ebenfalls oft der Fall ist, verlor ich diese Fähigkeiten zunächst aus den Augen, als es um die Wahl des Berufs ging und so begann ich aus der Neugier und dem Interesse heraus ein Studium der Biologie. Parallel besuchte ich, weil es mich einfach nicht losließ, regelmäßig Vorlesungen in der Veterinärmedizin, um mich anschließend von einem Studium der klassischen Tiermedizin abzuwenden. Zu wenig stand das Individuum und die Ganzheitlichkeit im Fokus, zu sehr stellten sich mir bereits bei der Durchführung von Untersuchungen ethische Fragen. So entschloss ich mich zu einer Ausbildung zur Tierheilpraktikerin mit den Schwerpunkten Veterinärhomöopathie und TCM. Weil mir der Mensch als derjenige, der mit dem Tier zusammen lebt und in Beziehung geht, ebenfalls so wichtig ist, entschied ich mich zu einem weiteren Studium der Pädagogik / Erziehungswissenschaften mit den Schwerpunkten Psychologie und Soziologie. Im Anschluss durfte ich wertvolle Erfahrungen im Bereich der psychiatrischen Arbeit sammeln, in der ich mich fortlaufend dem Thema "Trauma und seine Bewältigung" widmete, Gruppen anleitete und nach Möglichkeiten suchte, Zugänge auf körperlicher Ebene zu finden. Auch hier wurde mir wieder sehr deutlich, wie stark Körper und Geist verwoben sind und nicht getrennt voneinander betrachtet werden können.
Während der Schwangerschaft mit meiner ersten Tochter und der anschließenden Elternzeit hörte ich den Ruf wieder lauter werden und nach und nach erinnerte ich mich an das, was mich in Gänze ausmachte und erfüllte. Das Tier vornehmlich aber auch seinen Menschen wieder in Balance zu bringen, wenn etwas in seinem System aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Es erfüllt mich mit so viel Freude, die Selbstheilungskräfte der Tiere zu unterstützen und sie so auf ihrem Weg der Genesung zu begleiten, dass ich mir keinen schöneren Beruf vorstellen kann.