Körperarbeit




"Wenn alle Systeme des Körpers wohlgeordnet sind, herrscht Gesundheit."
(Andrew Taylor Still)
Körperarbeit

Der zentrale Gedanke der Körperarbeit ist das Wiedererlangen oder die Erhaltung der Balance des Körpers. Liegen hier Einschränkungen, Störungen oder Traumata vor, die sich körperlich manifestiert haben, ist es dem Tier nicht mehr möglich, sich vollständig auszubalancieren und ganz in seine Kraft zu kommen. 
Hier setzt die Körperarbeit meiner Praxis an, in der Techniken und Fähigkeiten unterschiedlicher Bereiche einfließen, um ganz an das individuelle Tier angepasst arbeiten zu können. So wende ich osteopathische und fasziale Methoden genauso wie klassisch manuelle Massagen oder die chinesische Tuina Massage an, um Blockaden und Störungen des Energieflusses zu lösen. Ziel meiner Behandlung ist es, eine Entspannung für das Pferd und den Hund zu erreichen und dem Körper den Impuls zu geben, sich richtig auszurichten. 
Indikationen hierfür können typische Einschränkungen oder Auffälligkeiten im Bewegungsapparat sein, wie
  • Schiefhaltungen 
  • Lahmheiten / unklare Bewegungsabläufe
  • Verspannungen/hoher Muskeltonus
  • Abwehrreaktionen in bestimmten Haltungen / Gängen oder beim Berühren
  • Rittigkeitsprobleme
  • Verletzungen des Sehnen- und Bänderapparats 
Aber auch Erkrankungen oder Symptome wie
  • Atemwegsinfekte
  • Verdauungsbeschwerden (Kotwasser / häufige Koliken / Diarrhoe oder Obstipation)
  • Narbenbildung
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Traumatische Erlebnisse
können durch eine (ergänzende) Körperarbeit wunderbar begleitet werden oder sogar ihren Ursprung auf dieser Ebene haben, sodass der Körper über die Behandlung in die Genesung kommen kann.
Eine Besonderheit meiner Arbeit im Rahmen der Körperarbeit ist die Behandlung von Traumata.

Wie entsteht ein Trauma?

Wenn man von einem Trauma spricht, so meint man jenen Zustand, in den ein Mensch oder ein Tier gerät, der / das in einer Situation etwas erlebt hat, was seine Bewältigungsmöglichkeiten übersteigt. Es gibt für diese Art Ereignis keine Strategie des Umgang, sodass lediglich drei Möglichkeiten verbleiben 
  • die Flucht
  • der Angriff
und
  • das Erstarren

Beobachtungen aus der Tierwelt zeigen, dass sich bspw. Gazellen in Momenten größter Lebensgefahr in eine Art Totstell Reflex begeben. Sie brechen auf der Flucht plötzlich wie ohnmächtig zusammen (Energieblockade im vegetativen Nervensystem), was zum einen vor einer Überladung des Nervensystems (Schmerz und Todesangst werden nicht mehr wahrgenommen) schützt, aber auch die Möglichkeit bereit hält, nicht getötet zu werden, da z.B. Raubkatzen bereits tote Tiere nicht fressen.
Hat die Gazelle diesen Angriff und den Zustand größter Todesangst überlebt, so lässt sich Folgendes beobachten:

Das Tier erwacht einige Minuten später, steht auf und beginnt zu zittern.
Anschließend kommt es zur Ruhe und kann -unbelastet angesichts des Ereignisses- davon rennen. 

Tiere scheinen also über einen Mechanismus zu verfügen, der es ermöglicht, sich von jeglichen energetischen Rückständen und angestauter Handlungsbereitschaft zu befreien. Allerdings nur dann, wenn sie während des Zitterns nicht gestört oder gar daran gehindert werden. Ist das der Fall, bleiben Energieblockaden zurück und es entstehen Symptome, die wir auch bei unseren (Haus)Tieren wiederfinden: 

Eine dauerhafte Anspannung (Alarmbereitschaft), ein dauerhaft erhöhter Muskeltonus, Angstzustände, innere und äußere Unruhe sowie große Schwierigkeiten in der Bindungs- und Beziehungsfähigkeit. 
Letzteres zeigt sich z.B. bzgl. der Integration in eine Gruppe / Herde aber auch in der Beziehung zum Besitzer des Tieres.

(Quelle: Interessengemeinschaft – Somatic Experiencing, Schweiz)


"Traumasymptome entstehen nicht durch das traumatische Erlebnis, sondern durch
erstarrte Energie, die nach dem Abklingen des traumatischen Erlebnisses nicht aufgelöst
worden sind. Solche Energierückstände bleiben im Nervensystem gebunden und können
verheerend auf Körper und Geist wirken."
(P. Levine, Trauma-Heilung, 1998, S. 28f)


Was kann nun die Körperarbeit leisten?

„Ein Trauma ist im Nervensystem gebunden. Durch einschneidende Erlebnisse hat dieses seine volle Flexibilität verloren. 
Wir müssen ihm deshalb helfen, wieder zu seiner ganzen Spannbreite und Kraft zurückzufinden.“ 
(Peter Levine)


Die Körperarbeit ermöglicht es dem Tier, die festsitzende Energie los zu lassen und so wieder in seine ganz natürliche Mitte zu finden.
Nicht selten spielt der Besitzer* des Tieres eine große Rolle bei der Bewältigung des Traumas, sodass hier eine besonders enge Zusammenarbeit notwendig wird.

Sehr gern begleite ich Sie und Ihr Tier auf diesem Weg.
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